Vergleich aktuelle Investitionen Forschung und Entwicklung

Dr. Holger Schmidt
„Europas digitale Forschungslücke
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind in den vergangenen 20 Jahren gestiegen, allerdings in Ländern wie den USA, Südkorea, Taiwan, Israel oder China wesentlich stärker als in der EU. Wesentlicher Grund ist die Digitalisierung, in die der Großteil dieser zusätzlichen Forschungsausgaben geflossen ist. Während Israel oder Südkorea inzwischen rund 5 Prozent ihres BIP in die Forschung investieren, liegt der Wert in Europa kaum verändert bei zwei Prozent. Pro Kopf der Bevölkerung (gerechnet in Kaufkraftparitäten) geben die USA, Israel, Südkorea und Taiwan inzwischen 2000 PPP-Dollar pro Jahr für Forschung und Entwicklung aus. In Europa liegt der Wert nur halb so hoch, zeigen neue OECD-Zahlen.“

 

Bloomberg über VC und Innovationskraft- hoch spannend!

Aus verschieden Quellen wurde hier öfters geunkt, dass und wie gründlich Europa im Vergleich zu den USA  technologisch abschmiert – ahem: zurückfällt.
Aus der Bloomberg- Perspektive  scheint es etwas besser auszusehen.  “Innovationsfähigkeit ist jedoch mehr als nur Patente: Europäische Länder erzielen im Bloomberg Innovation Index einen hohen Stellenwert”, gefunden hier: https://report.ie.foundation/report-2020 S. 19-22 (Prädikat: “Wertvoll”)
… und jetzt wird es spannend: “Europa hat kein einziges Silicon Valley – Stattdessen gibt es viele Technologiecluster auf dem gesamten Kontinent
Die größten europäischen Technologiezentren, definiert durch die 20 Regionen mit dem höchsten Anteil an Mitarbeitern in wissensintensiven Diensten, sind auf 19 Länder in allen Teilen des Kontinents verteilt. Während der Anteil der Techniker allein nicht zu digitalen Produkten führt, schaffen sie regionale Ökosysteme, die Kreativität und Innovation fördern.”
und WO ist das?
hier, in Oxford, Prag, Stockholm und Bukarest (!)

Innovationskraft Risikokapital F und GB

via Gabor Steingart, Morning Briefing v. 21.10.2019

40 Prozent des Risikokapitals flossen in junge digitale Unternehmen in Großbritannien. Die Tech-Entrepreneure des Vereinten Königreichs sammelten mit 6,7 Milliarden Euro mehr als doppelt so viel Geld ein wie noch im Vorjahreszeitraum. Sie bauten ihre Spitzenposition damit aus.

► Ihre Position verbessern konnten auch französische Start-ups. In den ersten sechs Monaten flossen 2,8 Milliarden Euro in die Gründer – ein Plus von 40 Prozent.

► Auch deutsche Start-ups haben mehr Geld in der Kriegskasse als im Vorjahr. Mit einem Plus von acht Prozent auf insgesamt 2,7 Milliarden Euro wachsen sie aber deutlich langsamer als ihre französischen Kollegen.

Fazit: Im Vokabular der Risikokapitalgeber scheinen „Brexit“ und „Rezession“ Fremdwörter zu sein. Im Gegenteil: Investoren glauben an die Innovationskraft europäischer Digital-Pioniere. Die Bundesregierung sollte sich indes die Frage stellen, weshalb mit Europa nicht zwingend Deutschland gemeint ist.

20 Milliarden Dollar Risikokapital pro Jahr fehlen

Gefunden bei Dr. Holger Schmidt:

(Michael Kroker)

Nur ein deutscher Tech-Konzern hat eine Börsenwert von über 100 Milliarden Dollar. Für ein sich selbst verstärkendes Ökosystem fehlt vor allem Kapital.

Dass Risikokapital in Deutschland – trotz vermeintlicher Erfolgsmeldungen – immer noch rar ist, habe ich immer mal wieder hier im Blog thematisiert. Im vergangenen Jahr etwa war der Wert unter anderem stark von den zwei Börsengängen Delivery Hero und HelloFresh inflationiert, die allein für gut ein Viertel des Venture Capitals sorgten.

Wie sehr der Mangel an Riskokapital letztlich das gesamte Digital-Ökosystem beeinflusst, hat die Unternehmensberatung McKinsey jetzt in einer Studie herausgearbeitet. „Kroker’s Look @ IT“ präsentiert die Ergebnisse heute exklusiv vorab.

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